Die Dreharbeiten des Workshops 2004 „Die eigenen vier Wände“ fanden vom 10. bis 12. 12.2004 in der Körnerstraße, dem Domizil von GMK und Murnau-Gesellschaft, in Bielefeld statt. In diesem Jahr wurde ein Buch von Jens Kupsch unter seiner eigenen Regie verfilmt. Der Arbeitstitel lautete „Aus Staub geworden“; das Buch handelt von der Begegnung zweier Vertreter unter seltsamen Umständen. Der fertige Film ist auf Vimeo zu sehen.

Broschüre zum 15. Kurzfilmwettbewerb

In diesem Jahr feiert das Bilderbeben ein Jubiläum mit einer eigenen Festschrift. Es ist ein Blick zurück auf 15 Wettbewerbe mit jeweils unterschiedlichen Themen. Die Veranstalter bemühen sich jedes Jahr, einen filmischen Aspekt zur Aufgabe zu machen, der auch über soziale oder politische Implikationen verfügt. Es soll bei den teilnehmenden Filmen nicht nur um gute Unterhaltung gehen; das Publikum soll auch provoziert und zur Diskussion herausgefordert werden.

Über all die Jahre ist der Wettbewerb so manchen Veränderungen unterzogen worden. Wir haben diverse Ortswechsel vornehmen müssen, bis die richtige Größenordnung gefunden war. Die Leinwand wurde immer größer und die Wiedergabe der Bilder immer brillanter. Einem Aspekt sind wir aber immer treu geblieben: wir wollen die Filmszene der Region zusammenbringen und zur Teilnahme motivieren. Beim Bilderbeben können sich Filmer kennenlernen, fachsimpeln und Erfahrungen austauschen; Talente sollen sich vernetzen und Newcomer informieren sich über die Etablierten. Das Filmhaus möchte die Akteure vernetzen und zu Produktionsgruppen zusammenbringen, denn Film ist immer Teamwork! In unserer Jubiläumsschrift lassen wir die 15 Wettbewerbe noch einmal Revue passieren, nennen die Namen der Sieger und ihrer Filme und bedanken uns bei den Jurorinnen, die aus allen möglichen Fachrichtungen kommend die Liebe zum Film vereint. Und wir danken den diversen Förderinstitutionen, die dieses Projekt mit ihren finanziellen Zuwendungen erst ermöglicht haben!

Pause beim Bilderbeben

Pause beim Bilderbeben vor dem Lichtwerk

Mittlerweile erreichen uns Filme aus dem gesamten Bundesgebiet. Zum einen zeigt diese Entwicklung, welchen Bekanntheitsgrad unser Wettbewerb erreicht hat und wie attraktiv der Preis ist. Ganz besonders freut uns aber auf der anderen Seite, wie viele der Einsender alte Bekannte und Freunde sind. Für viele Teilnehmer gehört es schon zur Pflicht, jedes Jahr einen Film ins Rennen zu schicken, ehemalige Bielefelder schicken ihre Beiträge aus ihren Studien-/Arbeitsorten und halten dem Filmhaus die Treue.

Bilderbeben Plakatwand

Bilderbeben Plakatwand 1990

Großer Dank gebührt Michael Thamm, dem Studioleiter des WDR, der die Idee zu dieser Publikation hatte und auch noch das dazu nötige Geld aufgetrieben hat. Bis auf Layout und Druck war das Projekt ansonsten fast ein reiner Filmhaus-Job: Cornelia Böcker, Jörg Erber und Ronald Herzog haben die Recherche und Redaktion erledigt; es war schön, mit Siegern, Juroren und sonstigen Beteiligten wieder Kontakt zu haben und in Erinnerungen zu schwelgen. Wir hoffen, dass auch Euch das Schmökern und Blättern Freude bereitet – auf die nächsten 15 Wettbewerbe!

Sieben Filmprogramme verzeichnet das 15. Stummfilmfest der Murnau-Gesellschaft. Als Meister der Komödie waren Charlie Chaplin und Buster Keaton dabei. Gruselig-kriminell wurde es bei Murnaus „Nosferatu“ und bei Tod Brownings „The Unknown“. Erstmalig wurde ein moderner Stummfilm ins Programm genommen. Aki Kaurismäkis „Juha“ wurde ebenso erstmalig von einer DJ-Formation begleitet. Das Festival stand unter dem Motto „Wahnsinn!“

Die damalige alte Tischlerei vor dem Umbau zum Lichtwerk

Nun ist es offiziell: Das Filmhaus plant einen Umzug seines Kinos „Lichtwerk“ in den Ravensberger Park“. Im Gebäude der ehemaligen „Alten Tischlerei“ sollen nach einer umfassenden Sanierung und Restaurierung des Gebäudes drei Kinosäle mit insgesamt 280 Plätzen eingerichtet werden.

Stand jetzt, 2004, steht der denkmalgeschützte, stark verfallene Bau der „Alten Tischlerei“ kurz vor dem Kollaps und benötigt mehr als eine Kernsanierung. Die vertraulichen Gespräche zur Sondierung der Möglichkeiten im Ravensberger Park laufen schon seit 2000. Jedoch ist der Standort „Park“ im Vereinsvorstand nicht unumstritten. Ein starkes Argument für den Standort ist der große Erfolg des Luna Open Air Kinos hinter dem Gebäude der Alten Tischlerei: it works!

Mit dieser Initiative setzt das Filmhaus neue Akzente im zuletzt einer starken Veränderung unterworfenen Bielefelder Kinomarkt und wird sich demnächst mit moderner Vorführtechnik, bequemem Sitzkomfort und flexibler Programmgestaltung in angenehmer Parkatmosphäre präsentieren. Das Lichtwerk, das zweitälteste Kino Bielefelds, wird auch an neuer Wirkungsstätte weiterhin Filmkunst höchster Güteklasse zeigen.

Lichtwerk im Bau 2006

Oberes Stockwerk mit Zugang zu Saal 1 und Büro


Lichtwerk im Rohbau 2005

Der Eingangsbereich zu Kassenbereich und Foyer im Lichtwerk.

Das Mondscheinkino war im Sommer 2004 beim Filmstiftungs-Empfang auf Schloss Benrath in Düsseldorf zu Gast. Vor der opulenten Kulisse des Schlosses zeigte das Filmhaus nach Einbruch der Dunkelheit einen von der Filmstiftung NRW geförderten Film. Das Mondscheinkino ist über das Filmhaus zu buchen.

Mondscheinkino in Düsseldorf Schloss Benrath

Filmhaus-Party „Seltene Vögel [sehr gut drauf]“ – Filmhaus-Party im/am Lichtwerk am Samstag, 7. August 2004, 20.00 Uhr
Bielefeld dämmert in fiebriger Hitze, Grillen geigen ihr Stakkato, Badelatschen quietschen: es ist eindeutig Zeit für die Filmhaus-Sommerparty im und um das Lichtwerk herum.

Statt Nesthocken ist vogelfreies Abhotten angesagt: „Punk Soul Loving Bill“ bringen dem Anlass entsprechend Songs ihrer CD „Kaiserwetter“ und lassen die muntere Vogelschar gut abheben. Weiterhin groovt das Indira Heidemann-Projekt „Da!“ mit tanzbaren Discoklängen. Zum Auftakt spielt ab 20.30 Uhr die Country Rock Band „The Wanted“ Songs von Sonne, Sand und andere Hot Spots.
Frisch aus dem Ei gepellt und mit geringem Schlupfwiderstand gleitet das Publikum dann hinein ins Disco-Gezirpe: Balztänze und Ekstase bis die Flügel erlahmen. Im Ornithologen-Gehege brütet das virtuelle Klangvögel-Dreigestirn Käthe, Tracks und Jessica Voltastic an den Plattentellern Überfliegersound aus. Im Lichtwerk wartet MC Rooney beim Filmquiz mit den gewohnt sauschweren Fragen auf; in diesem Jahr ist mit einer Fußball EM-Nachbereitung der besonderen Art zu rechnen.
Im RESERVAT, der von Olga-Elena Ost und Dirk Otterstedde präparierte Vogel-Tränke, müssen natürlich in einer konzertierten Aktion die bedrohten Getränke von der roten Liste geschlürft werden: Schnabel auf und die Hitzewallungen ablöschen bis die Vögel wieder zwitschern…
Der Erlös der Sommerparty kommt dem Verein zur Förderung der Filmkultur in Ostwestfalen-Lippe – Filmhaus Bielefeld e.V. zu Gute!

2004, das zweite Jahr von SATT – ein Videoprojekt zum Thema „Lebenswelten Jugendlicher in Nord und Süd“ – ist sehr erfolgreich zu Ende gegangen.

Es sind 37 Filme mit mehr als 250 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen entstanden. Das Team um Eva Kukuk, Aaron Scheer, Thorsten Lehmkühler, Jörg Erber, Toan Ngyen, Natalie Miklis, Nadine Zirbes, Matthias Cremer, Jens Kupsch, Julia Sewing, Julia Bader und Carsten Balsfulland waren an acht Schulen der Region im Einsatz, um in dreitägigen Workshops die Ideen der Beteiligten zu visualisiern. Auf einer speziellen Internetseite können Dokumente zu den Arbeitsphasen angesehen werden. In der letzten Phase von SATT, die noch bis April nächsten Jahres dauert, entsteht die Projektdokumentation und eine Material-DVD, beides hier im Filmhaus ab Mitte 2005 einsehbar.

Die „Sammelalbum“ Kurzfilmtage im Filmhaus-Kino mit 45 Filmen aus der Region waren auch in der zweiten Auflage nach 2002 ein absoluter Erfolg. Die drei Abende (4.-6. März 2004) im Lichtwerk waren pickepackevoll mit aktuellen Filmen aus OWL.

Ein interessiertes und begeistertes Publikum sah Filme aus der Universität, der Fachhochschule des Mittelstandes, Produktionen der Fachhochschule Gestaltung, Bewerbungsfilme für Filmschulen und Filme von Filmhaus-Mitgliedern. U.a. wurden hier auch die unterschiedlichen Schnittversionen des letzten 16mm-Kurzfilm-Workshops „Warte bis der Arzt kommt“ aufgeführt.

Kopp Kukuk Walden Schroeder-2004

Jochen Kopp, Eva Kukuk, Thomas Walden, Sabine Schroeder 2004

Viele der Regisseure und Beteiligten waren zu ihren Filmen anwesend, erzählten von den Dreharbeiten und beantworteten die Fragen aus dem Publikum. Den krönenden Abschluß bildete die Multimedia-Band Punksoulloving Bill… mit einer Live-Präsentation ihrer neuen CD.

Punksoullovingbill 2004

Punksoullovingbill and the Rod Taylor Body Double Merchandise 2004 mit Matthias Albrecht, Jana Duda, Daniel Völzow, Sacha Brohm

Filmhaus-Mitglied Jana Duda und ihr Team zeigten zu jedem Song ein eigens produziertes Video. Die Abendprogramme wurden moderiert von Sabine Schroeder, Jochen Kopp, Sandra Schultze, Jann van Husen, Ronald Herzog und Matthias Goßmann, die technische Vorbereitung besorgte Jörg Erber.

Eva Kukuk und Wolfgang Ueding 2004

Eva Kukuk und Wolfgang Ueding 2004


Andreas Hartmann, Michael Grothe-Hammer, Steffen Kaminski 2004

Andreas Hartmann, Michael Grothe-Hammer, Steffen Kaminski 2004


Sammelalbum Teilnehmer

Sammelalbum Teilnehmer 2004

Premiere von „Das volle Premium Paket“ im „Lichtwerk“. Nach den Produktionen „Stand In“, „Trautes Heim“ und „Warte bis der Arzt kommt“ ist „Das volle Premium Paket“ nun die vierte Produktion unseres erfolgreichen Workshop-Modells.

Das Buch mit dem Arbeitstitel „Teufelsmelody“ schrieb Jens Kupsch, Regie führte Eva Kukuk, für die Kamera zeichnete Eva Radünzel verantwortlich. Der Film ist auf Vimeo zu sehen. Vor der Kamera agierten: Thorsten Beutin, Jessica Franz, Wolfgang Ueding, Jenny Winkler. Ansonsten waren mit von der Partie: Alex Böke, Florian Deterding, Jörg Erber, Jule Everts, Nina Frey, Dirk Henkel, Jann van Husen, Doro Köster, Philipp Niederlag, Iris Pallmann, Sabine Schroeder, Sandra Schultze, Martin Schwitzner, André Seeba, Sehnaz Seker, Wolfgang Ueding. Musik und Sounddesign stammen von Mario Aperdannier, den Schnitt besorgte Tom Meyer gemeinsam mit Eva Kukuk. Den Workshop leitete wieder Beate Middeke.

Kurzfilmworkshop Das volle Premiumpaket 2003

Stellprobe mit Jenny Winkler und Thorsten Beutin


Wolfgang Ueding mit Thorsten Beutin in "Das volle Premiumpaket"

Wolfgang Ueding mit Thorsten Beutin in „Das volle Premiumpaket“


Wolfgang Ueding in "Das volle Premiumpaket"

Wolfgang Ueding mit Jenny Winkler (M.)  in „Das volle Premiumpaket“

Gefördert wurde auch dieses Bildungsangebot durch das Kultusministerium des Landes NRW; ermöglicht wurde dieses aufwendige Projekt durch die seit Jahren bestehende Kooperation mit dem Kamerastudiengang der Fachhochschule Dortmund. Premiere feierte der Film am 17.12.2004 im „Lichtwerk“.

Bilderbeben 2003 Thema "Erinnerung"

Für die vielen Besucher im Theaterlabor wird dieser Abend zum „unvergesslichen Moment“ geworden sein: gute Filme und ein spannender Wettbewerb um die Hauptpreise prägten am 28.11.2003 die Atmosphäre im zum Kino umfunktionierten Theaterlabor. Über 350 Gäste hatten sich zur großen Show eingefunden.

Die besten Kurzfilme zum Thema „Erinnerung“ kamen an diesem Abend in einem über sechsstündigen Marathon zur Aufführung. Wir als Veranstalter waren zufrieden über die große Zahl von eingesandten Filmen. Insgesamt waren nahezu 100 Beiträge ans Filmhaus geschickt worden. Besonders erfreulich war auch der hohe Anteil an Einsendungen aus der Region Ostwestfalen-Lippe.

Erst nach Mitternacht wurden im ausverkauften Saal die Sieger verkündet. „Die Helden von Bern“, ein Remake des Fußball-WM Endspiels inszeniert mit Lego-Figuren, errang den dritten Platz, der mit 250,– Euro dotiert ist. Die Autoren sind Florian Plag, Ingo Steidl und Martin Seibert. An den Hamburger Stefan Hering und seinen Film „Der Bildermacher“ ging der zweite Preis in Höhe von 500,– Euro. Über den Hauptpreis (750,– Euro) herrschte bei der Jury große Einigkeit: der Bielefelder Trickfilmer Dino Serio portraitiert in „Und der Kamm, der hat Zähne“ die Schwierigkeiten eines verwirrten alten Mannes bei der Morgentoilette. Ein Film, der mit technischer Brillanz und Humor die Themenvorgabe bestens erfüllte. Die Jury des ev. Johanneswerks vergab ihren Preis, eine Reise nach Berlin zum Deutschen Filmmuseum, an den Bielefelder Filmemacher Daniel Brandau für seinen melancholischen Film „Das letzte Bild“.
Den begehrten Publikumspreis, eine Bambifigur prall mit Geldspenden gefüllt, ging mit großem Abstand ebenfalls an Dino Serios „Und der Kamm, der hat Zähne“.

Bilderbeben Erinnerung Flyer 2003

Bilderbeben Erinnerung Flyer 2003

Insgesamt überzeugte der Wettbewerb, bei dem vom absoluten Anfänger bis zum Filmstudenten alles vertreten war, durch die Vielfalt, mit der das Thema erschlossen wurde. Im Film „Tauro“ bewegt sich ein trickanimierter Stier durch die menschliche Kulturgeschichte von der Höhlenmalerei bis zu Picasso; in einigen anderen Filmen werden Kindheitserinnerungen mit Barbie-Puppen und Matchboxautos heraufbeschworen. Eindrucksvoll waren die durch den Schock geschredderten Erinnerungen eines Unfallopfers in „Fuck you, Kante“ von Katharina Ellerbrock und Tina Paschetag. Ebenfalls zwei Bielefelder Filmemacherinnen (Weiß/Gensheimer) animieren mit trockenem Humor und auf einfallsreich-charmante Weise in „Neulich in Berlin“ die Erinnerungsbruchstücke einer Party. Wir hoffen, dass der Wettbewerb allen Teilnehmern Spaß gemacht hat und auch im nächsten Jahr Lust besteht, wieder mitzumachen.

Die Jury: Dr. Cornelia Förster (Leiterin Historisches Museum), Wolfgang Ueding (Journalist und Drehbuchautor), Gerd Fünderich (WDR) Sonderpreis: Jury Ev. Johanneswerk e.V.: Ulrike Posch, Helmut Dessecker