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Inspiriert von Kafkas Kinosentenz werden dem Lichtwerk verbundene Künstler zum Thema Kino allgemein und Lichtwerk im Besonderen ausstellen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 16.1.2011, um 11.30 Uhr eröffnet und ist natürlich nicht nur für Kinogänger zugänglich.

Ausstellung "Im Kino gewesen"

Nicole Peters, Matthias Arndt, Dennis Neuschäfer-Rube, Matthias Müller, Susan Junge, Reiner Tintel, Ronald Herzog

Es werden Werke von Matthias Arndt, pedda Borowski, Christine Gensheimer, Susan Junge, Matthias Müller, Dennis Neuschäfer-Rube, Nicole Peters und Reiner Tintel zu sehen sein. Die Ausstellung ist im Lichtwerk-Foyer für drei Wochen zu Gast.
Zum 25. Jahrestag des Lichtwerks arrangiert das Filmhaus in seinem Kino eine Ausstellung, die einige Verbindungen zwischen Film und bildender Kunst aufzeigen wird. Das Lichtwerk-Kino ist immer auch Filmhaus-Kunstgalerie gewesen.
Cecilia Herrero Laffin, pedda Borowski, Pip Cozens, Sahin Sisic, Nina Koch, Klaus Seelig u.v.a. haben im Foyer ausgestellt. Das Filmhaus hat diesen Ort wiederholt als Schauplatz für Medienkunst und Installationen genutzt. Performances von Kain Karawahn, der Gruppe „Schmelzdahin“, Claus van Bebber, Denis Beaubois u.v.a. fanden hier ein interessiertes und aufgeschlossenes Publikum. Zu Filmreihen wurden Kammeropern, experimentelles Theater und Konzerte arrangiert.
Wir freuen uns, Sie zur Eröffnung begrüßen zu dürfen!

Einladungsflyer "Im Kino gewesen"

Einladungsflyer "Im Kino gewesen"

 

Digital Rembrandt ist die Kunst-Kurzfilm-Geburtstagsfeier im Lichtwerk. Zum 400. Geburtstag der holländischen Malerlegende Rembrandt van Rijn (1606 bis 1669) veranstaltet das Filmhaus Bielefeld unter dem Motto „Rembrandt Revisited“ eine multimediale Festwoche vom 27.4 bis 3.5.2006.

In den Räumlichkeiten des Kinos „Lichtwerk im Ravensberger Park“ zeigen Maler, Photographen, Bildhauer und Filmemacher aktuelle Resonanzen auf Rembrandt.

Die Ausstellung „Rembrandt Fake it!“ im Lichtwerk eröffnete Ronald Herzog am 28.4.2006 mit der folgenden Rede:

Willkommen zur ersten Ausstellung im Lichtwerk im Ravensberger Park.
400 Jahre Rembrandt. Wie Sie sehen, habe sich von diesem holländischen Stück Kunstgeschichte die 15 Künstlerinnen und Künstler unserer Ausstellung eine dicke Scheibe abgeschnitten. Die Einladung des Filmhauses Bielefeld zur Teilnahme an der Ausstellung haben alle gerne angenommen. Dafür möchte ich mich zuallererst bedanken!
„Rembrandt – Fake it!“ – das ist natürlich eine Verballhornung der Künstlersignatur “Rembrandt fecit” und der deutliche Hinweis, dass das Filmhaus keine Rembrandt-Originale präsentieren wird. Der Begriff „Fake“ evoziert gleichzeitig den Streit um die Eigenhändigkeit der rembrandtschen Bilder; immerhin hat das Rembrandt Research Project bereits einigen Hundert Bildern Rembrandts Autorschaft abgesprochen.
Damit ergibt sich, dass die Aufforderung zur Teilnahme an unserer Ausstellung durchaus mit einem gewissen Augenzwinkern entgegengenommen werden konnte. Gleichwohl sind alle gezeigten Werke Stellungnahmen zu Rembrandt und seinem Schaffen; bei manchen sind die Bezüge offensichtlich, bei anderen subtiler.

Digital Rembrandt

Mich persönlich haben die humorvoll-ironischen Kunststücke besonders gefreut. So gibt es in der Ausstellung gleich zwei Geschenke an Saskia, die erste Frau Rembrandts. Das Geschenk von Tanja von Triller enthüllt das wahre Schicksal der Muse Saskia; Pedda Borowski enthüllt eine bisher unbekannte Seite in der Biographie Rembrandts.
In seinen sieben Arbeiten hat sich Gunther Grabe mit dem menschlichen Antlitz auseinandergesetzt. In seinen Bildern tauchte der Mensch schon seit längerer Zeit gar nicht mehr auf. Angeregt durch die Einladung hat Gunther sich mit dem Portrait beschäftigt und besonders auf die Inszenierung von Licht und Schatten Wert gelegt. Gleichzeitig handelt es sich bei den Bildern um eine subtile Auseinandersetzung mit dem Originalitätsbegriff, denn Gunther hat Foto-Kopien übermalt und damit zum Original gemacht.
Von Susan Junge sehen wir drei Arbeiten. „Gepolstert“, „Nebenan“ und „Unterm Tisch“. Susan repräsentiert die aktuelle Garde der Bielefelder Illustratoren und Zeichner der FH Gestaltung in Bielefeld. In ihren Zeichnungen finden sich Motive aus Rembrandts Bildern wieder, z.T. in witzigen Interpretationen. Und auch hier ist Saskia ein zentrales Thema.
Rainer Krause ist mitunter ein akribischer Maler; u.a. beherrscht er das Sujet des Fotorealismus. Hier allerdings hat er sich mit eher lockerem Strich in neuen Studien mit dem Portrait Rembrandts auseinandergesetzt und das Bild des alten Meisters mit manchmal auch karikierenden Zügen ausgestattet.
Aus Berlin kommt ein Holzschnitt auf Chinapapier. Klaus Mertens interessieren bei Rembrandt die Stiche und Zeichnungen. Er setzt sich hier mit dem stilisierten Barockportrait auseinander und überträgt das Prinzip der Schraffuren von der Rembrandtschen Radierung auf das Holz.
Holger Sauer zeigt ein politisches Kunstprojekt. Er hat die biblische Figur des blinden Tobias von Rembrandt ausgeliehen und in einen neuen Kontext gebracht. Tobias wird von Holger mit dem sozialdemokratischen Wahlkampf und Bielefelder Realitäten kombiniert. DasTobiasprojekt hat seinen Ursprung im Jahre 1994.
Mit dem Nimbus des Namens Rembrandt hat sich Klaus Seelig auseinander gesetzt und herausgefunden, dass es auch im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit immer noch darum geht, dass es nur einen geben kann. Wir wissen natürlich, dass das völliger Quatsch ist. Guten Appetit übrigens beim Verzehr der Rembrandt-Schokolade.
Timo Nentwig hat die Barock-Tradition der Gruppenportraits aufgegriffen und naheliegenderweise gleich die Angeber vom Filmhaus Bielefeld gezeichnet. Interessanterweise und innovativ mit Graphit auf Nessel, eine tolle Sache bei der man sich selbst beim Aufhängen des Bildes total zusaut. Beim Westfälischen Eintopf in der Galerie Artists Unlimited und im Café Milestones sind zur Zeit noch viel mehr Portraits aus der Hand von Timo zu sehen.

Filmhausteam Portrait von Timo Nentwig

Filmhaus-Team: Ronald Herzog, Henning Poltrock, Jörg Erber, Jürgen Hillmer, Matthias Goßmann. Bleistift auf Nessel von Timo Nentwig.

Gereon Inger hat seine Teilnahme am Rembrandt Projekt sofort zugesagt, denn Rembrandt ist ihm eine Herzensangelegenheit und er gehört zur Wahlverwandtschaft. Gereon zeigt u.a. Skizzenbücher, die bis in das Jahr 1979 zurückblicken. Hier treffen sich zwei Meister des kleinen Formats, denn auch viele Stiche und Zeichnungen Rembrandts waren nur wenige Zentimeter groß.
Im Souterrain sind drei Kunstwerke versammelt. Oranje ist die Farbe der Holländischen Meister bei Matthias Arndt. Ich bitte um ein Handzeichnen: wer glaubt, dass Holland Fußball-Weltmeister 2006 wird? Wer glaubt, dass Deutschland in der Vorrunde ausscheidet? Matthias Arndt beantwortet die WM-Frage für das 17.Jahrhundert mit seinem Goldenen Zeitalter in eindeutiger Weise.
Für Gabriele Undine Meyer ist das Portrait das große Thema. Sie arbeitet oftmals mit gefundenen Materialien, alten Portraitphotos, unterzieht sie phototechnischen Prozessen und stellt die bearbeiteten Bilder in neue Kontexte. Hier ist ihr Videoloop „Reanimation“ zu sehen, eine Beschäftigung mit den Selbstportraits einer Herforder Künstlerin.
Der Bildhauer Siggi Laffin hat den „Mann mit Goldhelm“ zum Thema gemacht. Wir treffen auf einen Mann mit Staubwedel, Blumentopfhelm und Ofenringen. Ein Verweis auf den Mummenschantz, die Verkleidung, die Rembrandt so sehr liebte und die er als Verweis auf künstlerische Vorbilder, wie z.B. Dürer, benutzte.
Werner Hunke ist nicht nur der begnadete Sänger der Band „Schwitzende Männer“, sondern auch Bildhauer. Aus 200jähriger Fachwerkeiche hat er sich seinen Herrgott geschnitzt – der Mann mit Goldhelm. Werner hat hier erstmalig mit Blattgold gearbeitet. Ein teures Vergnügen, das ihn allerdings nicht daran hinderte, sein Werk heute eigenhändig aus Bremen herbeizuschaffen. Wie zu erwarten war, ein sehr explizites Kunstwerk. Ich bin gespannt, was die freiwillige Selbstkontrolle zur Altersfreigabe meint.
Auf halber Treppe wartet „Der Prozess“ von Pedda Borowski. Pedda arbeitet zur Zeit an einem Kafka-Zyklus. Kafka und Rembrandt – für mich liegt die Verbindungslinie im Schatten.
Mit dem Titel „Die Rückkehr des Dr. Tulp“ erinnert Adrian Reincke natürlich an das Horrorfilmgenre. Denn Dr. Tulp sezierte Leichen und dozierte dabei. Wir kennen Rembrandts Bild. Der Maler war mit Dr. Tulp befreundet und hat den Höhepunkt der Tulpenmanie selbst erlebt: Man konnte mit Tulpen ein Vermögen gewinnen oder sich ruinieren. Dr. Tulp gehörte zu den Afficionados, der Anatom änderte aus Liebe zur kostbaren Tulpe seinen eigentlichen Namen.
Dass wir auch ungewollte Kunstwerke für die Ausstellung bekommen haben, dokumentieren wir mit dem herzerweichenden Knüpfbild „Der Mann mit dem Goldhelm“ von Klara Hansen. Mittlerweile haben wir unsere Tränen trocknen können.
Diese Ausstellung wäre ohne die Verbindung Artists Unlimited und Filmhaus nicht denkbar gewesen. Eine über 20 jährige Tradition von künstlerischen Kooperationen verbindet die beiden Vereine. Als Beispiel nenne ich nur die Projekte Jean Cocteau, Tarkowski, Typisch Deutsch, van Gogh, Intercom etc.
Das Lichtwerk im Park – das ist ein neuer Spielplatz für die Kunst, nicht nur für die Filmkunst. Ich danke dem Lichtwerk-Team für die Gastfreundschaft und die tolle Kooperation. Ich bedanke mich bei allen Künstlerinnen und Künstlern für den Enthusiasmus und die Disziplin bei der Termineinhaltung – ihr habt meine Nerven geschont. Großer Dank geht auch an Matthias Arndt und Pedda Borowski für die Gestaltung und Hängung der Ausstellung – wenn ich dieses Neuland alleine betreten hätte, wäre ich wahrscheinlich verloren gewesen. Dann möchte ich das Filmhaus Filmteam von „Rembrandt Unser“ vorstellen. Für den Begleitfilm zur Ausstellung zeichnen Henning Poltrock, Marcell Lehnert und Jörg Erber verantwortlich. Wir zeigen diesen Film um 19.30 Uhr in Werk 1.
Jetzt aber sage ich: Die Ausstellung ist eröffnet „Prost, Rembrandt!“